Weimar - Zwei Seiten einer Stadt
Der Q2-Leistungskurs Deutsch von Herrn Zöller hat von Do., dem 30.11.2023 bis Sa., den 02.12.2023 in Begleitung des Fachlehrers und Frau Hermanns die Kulturstadt Weimar besucht.
Nachdem wir zunächst das Leben in vollen Zügen genossen haben, wofür wir uns aufgrund von Verspätungen sogar mehr Zeit als ursprünglich geplant nehmen durften, stand der erste Programmpunkt, die Führung durch die Anna-Amalia-Bibliothek mit ihrem beeindruckenden Rokokosaal, noch am späten Nachmittag des Anreisetags auf dem Programm. Mit einem abendlichen Altstadtrundgang durch das verschneite Weimar haben wir selbigen dann ausklingen lassen. Auf dem Weihnachtsmarkt kam neben kulinarischen Genüssen auch der Spaß auf einer kleinen Eislaufbahn am Theaterplatz, direkt um das Denkmal der Dichtergrößen Goethe und Schiller, nicht zu kurz.
Der erste Dezember hatte die Weimarer Klassik zum Gegenstand. Im Park an der Ilm stand für uns fest: Was für Goethe Arkadien war, war für uns Schnee-Abstinenzler vom Niederrhein die herrliche, da so ungewohnte Winterlandschaft. Auch wenn die Kälte beißend war, waren wir uns, inspiriert von Faust, einig: Hier sind wir Mensch, hier dürfen wir sein. Hätte man zu Goethes Zeiten schon die Plastiktüte als improvisierten Schlitten gekannt, hätte es den Stürmer und Dränger evtl. auch gedrängt, Hügel zu bestürmen, um diese dann hinabzurodeln.
Nach einer Besichtigung von Goethes Gartenhaus im von ihm maßgeblich gartenkünstlerisch gestalteten Ilmpark folgte das Goethe-Nationalmuseum und im Anschluss der Besuch der Wohnhäuser Goethes und Schillers, unseren Nationaldichtern, an die man in Weimar an jeder Straßenecke erinnert wird.
Damit war der zweite Tag prall gefüllt mit informativen und lehrreichen Programmpunkten, durch die die im Unterricht behandelten Werke und Autoren greifbar wurden.
Den Tag ließen wir mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen.
Der Abreisetag, der zweite Dezember, bildete das Kontrastprogramm zum Klassischen Weimar und widmete sich mit dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Buchenwald dem dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte. Die Führung durch die Anlage sowie der Besuch der Ausstellungen machte uns sehr betroffen und führte die aus dem Geschichtsunterricht bekannten Inhalte anhand von dargestellten Einzelschicksalen sowie ausgestellten Zeitdokumenten in Realienkabinetten vor Augen. Uns Nachgeborenen machte der Besuch der KZ-Gedenkstätte eindrücklich klar, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung unserer Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit ist und wir diese stets gegen rechte Gesinnungen verteidigen müssen.
Fotos und Text: Zöl