Philosophie beginnt mit dem Staunen – und mit Fragen, die oft unbequeme Antworten verlangen. Was ist Wahrheit? Gibt es Gott? Was bedeutet Gerechtigkeit? Wer bin ich? Und woran kann ich überhaupt zweifeln? Diese grundlegenden Fragen beschäftigen Menschen seit Jahrtausenden – und auch bei uns am GAG sind sie Teil des Unterrichts.

In der Sekundarstufe I vermittelt das Fach Praktische Philosophie Grundlagen des philosophischen Denkens. Entlang der großen Menschheitsfragen lernen die Schülerinnen und Schüler, Argumente kritisch zu prüfen und eigene Standpunkte zu entwickeln. Dabei stehen ethische, politische und religiöse Themen ebenso im Fokus wie die Fragen nach Glück, Verantwortung oder der Bedeutung von Wissen.

In der Sekundarstufe II vertieft das Fach Philosophie die Auseinandersetzung mit den großen Denkerinnen und Denkern der Geistesgeschichte. Wir begegnen Platon, der mit „Ich weiß, dass ich nicht weiß“ die Grenzen unseres Wissens hinterfragt, und Kant, der mit seiner berühmten Definition von Aufklärung zur eigenständigem Denken aufruft. Nietzsche erklärt Gott für tot, Marx kritisiert Religion als Betäubungsmittel – und Descartes begründet mit „Cogito, ergo sum“ das Fundament des modernen Rationalismus.

Doch Philosophie bleibt nicht in der Vergangenheit stehen – sie hilft uns, die Gegenwart zu verstehen. Unser Unterricht fördert die Fähigkeit, kritisch zu denken, eigene Überzeugungen zu hinterfragen und sich reflektiert in einer komplexen Welt zu orientieren. Ergänzend dazu bieten wir regelmäßig SCHLAU-Workshops an, eine Initiative von SCHLAU NRW, die sich mit geschlechtlicher und sexueller Vielfalt befasst. In diesen interaktiven Workshops kommen junge queere Menschen an unsere Schule und ermöglichen offene Gespräche über Identität, Diskriminierung und gesellschaftliche Vielfalt. Durch den philosophischen Blick auf Themen wie Menschenrechte, Ethik und Gerechtigkeit gewinnen unsere Schülerinnen und Schüler wertvolle Perspektiven für ein respektvolles und aufgeklärtes Miteinander. Wer sich mit Philosophie beschäftigt, lernt nicht nur zu denken, sondern auch, warum es sich lohnt, sich mit Immanuel Kant immer wieder neu zu fragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und: Was ist der Mensch? „Wer bin ich – und wenn ja: wie viele?“