Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen des GAG hat der Pädagogikunterricht ein besonderes Projekt angestoßen: Besucherinnen und Besucher waren eingeladen, ihre schönsten Erlebnisse, eindrücklichsten Erfahrungen oder auch einfach Gedanken an ihre Zeit am GAG aufzuschreiben. Schnell entstand dabei ein lebendiger Austausch, bei dem kleine Anekdoten zu tiefgreifenden Gesprächen führten. Es wurde gelacht aber auch für einen kurzen Moment innegehalten, und schnell zeigte sich: Die Geschichte unseres Gymnasiums ist in erster Linie eine Geschichte seiner Menschen. Wer in den vergangenen 150 Jahren Teil des GAG war, trägt meist eine ganz persönliche Erinnerung im Herzen. Manche sind heiter – wie Fußballgucken im Deutschunterricht, ein Lehrer, der kurzerhand über den Tisch sprang, oder die legendären Abistreiche. Andere berühren emotional, indem das GAG beispielweise zum Ort eines von Verständnis und Unterstützung geprägten Neuanfangs nach einer schwierigen Zeit an einer anderen Schule wurde. Besonders berührend waren auch die Erinnerungen aus längst vergangenen Schuljahren: Eine ehemalige Schülerin, die noch die Grundsteinlegung der Schule miterlebt hat, erzählte von dieser besonderen Stunde (1951). Andere blickten auf den Schulalltag der 60er- und 70er-Jahre zurück – vom Gespräch bei Tee mit der Direktorin über die Einführung der Kollegstufe (1967) bis hin zu den lebendig erzählten Geschichtsstunden (1963), die selbst ein halbes Jahrhundert später unvergessen sind. Gleichermaßen unvergessliche Studienfahrten nach Prag, Kopenhagen, Frankreich oder Italien, oder ein nächtlicher Ausflug an den Juister Strand (1990) fanden ihren Platz auf unserer Wand der Erinnerungen. Wieder andere erzählen von Momenten, in denen Gemeinschaft gewachsen ist – sei es beim Theaterstück der eigenen Stufe, beim Instrumentalkreis oder während einer Chorfahrt ins Ausland (1982). Solche Stimmen aus der Vergangenheit machen deutlich, wie weit die Geschichte unseres Gymnasiums reicht – und wie viel sich doch über die Generationen hinweg an Vertrautem und Verbindendem erhalten hat. So unterschiedlich die Geschichten auch sind, sie zeigen eines: Das GAG war und ist für viele weit mehr als nur ein Ort des Lernens. Es ist ein Raum voller Begegnungen, geprägt von Menschen, die inspirieren, zuhören, fördern und fordern, die Freundschaften fürs Leben schenken, und von Augenblicken, die unvergesslich bleiben. Dass so viele Erinnerungen beim Jubiläum zusammengetragen wurden, macht deutlich: Unser Gymnasium lebt durch die Menschen, die ihm Gestalt geben – damals wie heute.
Text: Jgl